[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 125

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NOHAB-Pappi
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[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 125

Beitrag von NOHAB-Pappi » Donnerstag 24. Dezember 2020, 21:03

Sehr geehrte Freunde,

Das Jahr 2020 hat uns alle auf die Probe gestellt. Vieles mussten wir entbehren, was zuvor selbstverständlich war, während die Grenzen in aller Welt geschlossen wurden. Doch auch hierzulande hatten wir kaumeine Gelegenheit, den Freunden der Eisenbahn und der NOHABs neue Erlebnisse zu bieten. Trotz allen Schwierigkeiten gelang es uns,wenigstens einen von den für 2020 geplanten Sonderzüge zu fahren, mitdem wir Eisenbahnstrecken befahren haben, die sonst selten besucht werden. Auch haben wir Einblicke in wenig bekannte Teile der Eisenbahngeschichte gewinnen können.

Während unsere öffentlichen Auftritte bescheiden geraten waren, ging es umso intensiver mit der Werkstattsarbeit weiter. Am Anfang des Jahres mussten wir die Fahrmotoren unserer M61-010 zur Garantiereparatur zurücksenden. Die damit verbundenen Arbeiten haben auch von uns viel gefordert, und gleichzeitig musste auch die Lokomotive zwangsweise eine
längere Pause einlegen. Im Frühjahr konnte die 010 dann endlich wieder die Arbeit aufnehmen, und war seitdem oft im Lande unterwegs, meistens mit Güterzügen und Gleisbaumaschinen. Natürlich haben wir, soweit es der Betrieb zuließ, kleinere Reparaturen und Rekonstruktionen laufend an der Lok ausgeführt.

Dieses Jahr haben wir die meiste Zeit dem Wiederaufbau der ehemaligen Vorführlok Di3.623 gewidmet. Vieles haben wir im Laufe des Jahres geschafft - so ist beispielsweise der Wiederaufbau des Lokkastens nahezu abgeschlossen, wobei auch größere Blechteile neu nachgebaut wurden. Der früher ausgebrannte und deformierte Führerstand ist nun wieder in einer
Form aufgebaut, mit der wir das ursprüngliche Erscheinungsbild der Vorführlok von 1960 wieder herstellen möchten. Damit ist auch der Neuaufbau der ursprünglichen Bahnräumer verbunden. Während dies für die 623 erst in 2021 erfolgt, wurden nach unserem Entwurf schon ähnliche Prototypen für die in Celldömölk neu aufzubauende Di3.629 hergestellt und montiert. An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass wir auch zum Überleben dieser Lokomotive unentbehrlichen Beitrag geleistet haben.

Neben dem Lokkasten der 623 haben wir auch viel an ihrem "Innenleben" gearbeitet. Im Frühjahr wurde der neu entworfene Rahmen der ausgebrannten Hochspannungskammer fertiggebaut. Auch als Teil der Rekonstruktion der 623 haben wir gegen Ende des Jahres angefangen, den Motor des Teilespenders HLD 5201 abzubauen und den Zustand des Motors gründlich zu inspizieren, bevor wir mit dem aufwendigen Wiederaufbau des Motors beginnen. In der Rekonstruktion der Vorführlok steht uns also vieles bevor - unseren Plänen nach werden wir nächstes Jahr den Schwerpunkt unserer Arbeit auf diese Aufgaben legen.

Von den einheimischen Steuerzahlern haben wir dieses Jahr mehr als 3000000 HUF (etwa 8400 EUR) an Einkommenssteuer-Spenden erhalten. An dieser Stelle möchten wir uns für diesen bedeutenden Beitrag zu unserer Arbeit, für die regelmäßigen oder gelegentlichen Spenden, aber ebenso auch für all die Hilfe bedanken, die wir in Form von Arbeit, Beratung, oder technologische Unterstützung erhalten haben. Wir hoffen, dass all diese Beiträge auch ein Zeichen dafür sind, dass unsere Unterstützer ebenso die Zuversicht haben, dass unsere Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt werden.

Bei all den unerwarteten Schwierigkeiten war 2020 auch ein Jubiläumsjahr, und ein Grund dafür, ein wenig auch auf Vergangeneszurückzuschauen. Nunmehr ist es ganze 20 Jahre her, dass die ungarischen NOHABs vom Planeinsatz Abschied nehmen mussten. Zwei Jahrzehnte sind eine lange Zeit - so lang, dass nun die M61-010 mehr Zeit bei uns verbracht hat, als in ihrem letzten Heimatdepot Tapolca. Genauso 20 Jahre ist es her, dass der Planeinsatz der Di3 in Norwegen beendet wurde. Die abwechslungsreiche Geschichte der verbleibenden Di3 beweist, dass die Geschichte der NOHABs auch nach Ende des Plandienstes weitergeht. Am Ende von 2000 wurde der "Di3-Abschiedszug" zwischen Trondheim und Hamar
von Di3.629, 623 und 628 gezogen, während auf dem Rückweg die 623 Vorspann für die 629 und die Di4.655 geleistet hat. Damals wurde das Ereignis von den Freunden der NOHABs mit nicht wenig Wehmut wahrgenommen - im Rückblick gibt die Tatsache aber Hoffnung, dass alle Lokomotiven dieses Abschiedszuges auch heute noch existieren: die 623 und die 629 werden gerade in Ungarn wieder neu aufgebaut. Blicken wir also mit dieser Hoffnung auf dieses Ereignis zurück, welches auch unser diesjähriges Bild festhält. Wir wünschen damit allen unseren Freunden und Unterstützern gesegnete, friedliche Weihnachten und ein glückliches und besseres neues Jahr.

Sollte das angefügte Bild nicht mit dieser Nachricht ankommen, kann es auch von dieser Adresse heruntergeladen werden:

http://nohab-gm.com/pix/ngmgreetings2020.jpg

Mit freundlichen Grüßen,
NOHAB-GM Stiftung

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