[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 137

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NOHAB-Pappi
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[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 137

Beitrag von NOHAB-Pappi » Sonntag 25. Dezember 2022, 14:02

Sehr geehrte Freunde,

Die Jahre der Pandemie haben uns alle auf die Probe gestellt, wir haben aber gehofft, dass die vielfältigen Schwierigkeiten in 2022 endlichnachlassen, und wir den Schwung der vergangenen Jahre nach und nachwieder zurückgewinnen können. Wenn wir auf das bald endende Jahr zurückblicken, müssen wir zugeben, dass sich diese Hoffnungen imHinblick auf die Ergebnisse nur teilweise bestätigt haben. VieleUmstände haben sich nicht wie gehofft verbessert, und auch unsere Tätigkeit musste sich mehrmals auf Arbeiten konzentrieren, die für unsere Eisenbahnfreunde weniger sichtbar, hinter den Kulissen verliefen.

Neben einer dringenden Umlagerung unserer Werkzeug- und Ersatzteilbestände war auch der Tausch eines defekten Fahrmotors unter unserer Lokomotive eine der aufwendigen, aber weniger spektakulären Projekte. Dabei hat es sich herausgestellt, dass der beschädigte Rotor vor mehreren Jahrzehnten Eingriffen unterzogen wurde, die weitere normgerechte Reparaturen im heutigen Zustand nicht mehr ermöglichen. Daher wurde ein Ersatzrotor aus unserem Bestand aufgearbeitet und eingebaut, wobei wir das Aussenken und Einsetzen des Motors selbst unternahmen, und mit der Aufarbeitung ein Ausbesserungswerk mit geeignetem technologischen Hintergrund beauftragt haben. Mit solchen Vorfällen haben wir schon gerechnet, und haben daher Vorräte und Beziehungen zu Ausbesserungswerken bereits vor mehreren Jahren aufgebaut - womit wir aber nicht gerechnet haben, ist die lange Betriebspause, die auch öffentliche Auftritte der Lokomotive erst im zweiten Halbjahr ermöglicht hat.

An der Lokomotive verrichteten wir natürlich auch viele andere Arbeiten: wir haben den Umbau der Führerstandheizung und Ausbesserungen am Lokkasten fortgesetzt, und haben einen eigenen technologischen Hintergrund für den Nachbau der Luftfilter des Dieselmotors aufgebaut. Diese Projekte mögen schon einfach klingen, aber trotz relativ unscheinbarer Ergebnisse fordert jede von diesen Aufgaben mehrere Wochen an Arbeitszeit, viel Umsicht und Einsatz bei Planung und Ausführung. Auffällig war dagegen ein weiterer Umbau: die Lokomotive erhielt eine echte amerikanische Signalglocke, und wurde dadurch nach dem Anbringen der unverkennbaren Signalhörner wieder ein Stück mehr amerikanisch, auch als Erinnerung an die Urahnen der NOHABs.

Mit dem Sonderzug des Jahres besuchten wir diesmal das ehemalige Heimdepot Tapolca, und haben uns dabei auch dem gerade laufenden Forellenfestival angeschlossen. Bei dieser Gelegenheit debütierte auch die amerikanische Lokomotivglocke vor dem Publikum. Neben dem Sonderzug war unsere Lokomotive auch im Eisenbahnhistorischen Park zu sehen, und zwar nicht nur zu besonderen Ereignissen, sondern auch während Reparaturen und Wartungsarbeiten, die an mehreren Wochenenden im Ringlokschuppen ausgeführt wurden.

Da die Arbeit an der M61-010 mehr Zeit und Ressourcen als geplant in Anspruch genommen hat, konnte der Wiederaufbau der ehemaligen Vorführlok Di3.623 nur mäßig vorankommen. Dieses Jahr verrichteten wir wieder die meiste Arbeit am Lokkasten: weitere Korrosionsstellen wurden aufgedeckt, Rahmen- und Blechteile wurden neu ersetzt. Auch die Rekonstruktion der zuvor mit Blech überzogenen Trittöffnungen, und der Einbau neuer Trittstellen an den Seiten der Vorbauten gingen voran. Nun stehen uns an der Di3.623 zwei größeren Herausforderungen bevor: am beschädigten
Führerstand muss ein Dachbalken ersetzt, und die Rahmen der Windschutzscheiben sowie die damit verbundenen gekrümmten Blechteile müssen maßgenau rekonstruiert werden.

Wie im letzten Jahr, haben wir auch in 2022 von den einheimischen Steuerzahlern nahezu 2400000 HUF (etwa 6000 EUR) an
Einkommenssteuer-Spenden erhalten, was nicht nur angesichts der Schwierigkeiten im Lande eine beträchtliche Summe ist. An dieser Stelle möchten wir uns für diesen bedeutenden Beitrag zu unserer Arbeit, für die regelmäßigen oder gelegentlichen Spenden, aber ebenso auch für all die Hilfe bedanken, die wir in Form von Arbeit, Beratung, oder technologischer Unterstützung erhalten haben. Wir hoffen, dass all diese Beiträge auch ein Zeichen dafür sind, dass unsere Unterstützer ebenso die Zuversicht haben, dass unsere Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt werden.

Unsere Lokomotive ist in 2022 um einen Klang reicher geworden, die wiederum an die Urahnen der NOHABs von Übersee erinnert. Das ist natürlich nur einer der typisch amerikanischen Charakterzüge; einige, wie die abgerundete Stromlinienform, erhielten die NOHABs schon ab Werk. Kaum zu glauben, aber diese Form ist schon seit 85 Jahren auf den Gleisen zu sehen, denn es war in 1937, als die erste Stromlinienlokomotive von der damaligen Electro-Motive Corporation als Nr. 51 der Baltimore & Ohio Railroad den Dienst antrat.

Daher wünschen wir diesmal mit einem Bild dieses Urahns aller EMD-Stromlinienlokomotiven allen unseren Freunden und Unterstützern gesegnete, friedliche Weihnachten und ein glückliches und besseres neues Jahr.

Sollte das angefügte Bild nicht mit dieser Nachricht ankommen, kann esauch von dieser Adresse heruntergeladen werden:

http://nohab-gm.com/pix/ngmgreetings2022.jpg

Mit freundlichen Grüßen,
NOHAB-GM Stiftung

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