[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 148

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NOHAB-Pappi
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[NOHAB-GM-newsletter] Nr. 148

Beitrag von NOHAB-Pappi » Sonntag 24. Dezember 2023, 18:43

Sehr geehrte Freunde,

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, welches neben mehreren bedeutenden Ergebnissen uns auch vor neuen Herausforderungen gestellt hat. Wir haben viel daran gearbeitet, dass wir, wie es in unserem vorherigen Jahresbericht hieß, den Schwung der vergangenen Jahre zurückgewinnen. Angesichts unserer Ergebnisse von 2023 können wir sagen, dass wir in dieser Hinsicht sehr wohl Fortschritte erzielt haben.

Unsere Lokomotive, die M61-010, war auch dieses Jahr regelmäßig im Einsatz vor Güterzügen, und hat damit in großem Maße zur Bereitstellung der finanziellen Ressourcen beigetragen, die wir für größere Reparaturen in der nahen Zukunft, aber auch zum Wiederaufbau unserer anderen Lokomotiven benötigen werden. Neben dem Gütereinsatz haben wir auch dieses Jahr einige bedeutende Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten ander M61-010 ausgeführt, die wir schon seit geraumer Zeit geplant und vorbereitet haben.

Längst fällig war zum Beispiel die umfassende Reinigung des Hauptgenerators. Einer unserer Hauptsponsoren, FORT Kft., hat dazu seine Trockeneis-Technologie zur Verfügung gestellt, was uns den zeitaufwendigen und kostspieligen Vorgang von Ausbau und Neujustierung des Generators erspart hat. Ebenfalls haben wir die Aufarbeitung und Verbesserung des Lokkastens fortgesetzt - dabei haben wir neue Korrosionsstellen aufgedeckt und ausgebessert, und haben anhand früherer Erfahrungen mehrere besonders anfällige Stellen zweckmäßig neu gestaltet.

Die im Sommer 2023 am Lokkasten ausgeführten Arbeiten dienten auch zur Vorbereitung eines weiteren Arbeitsschrittes: nach der Ausbesserung des Lokkastens erfolgte nämlich auch der nächste Abschnitt der Neulackierung, diesmal an beiden Vorbauten und an einer der Seitenwände. Der Aufwand dieser Arbeiten war erheblich: innerhalb von etwa einem Monat haben unsere Freiwilligen rund 600 Arbeitsstunden darin investiert! Mit der Neulackierung debütierte auch ein neues Farbschema,
welches jetzt nur an einem Ende der Lokomotive vollständig zu sehen ist, aber bei weiteren Abschnitten der Neulackierung schrittweise für die ganze Lokomotive übernommen wird. Die Bemalung wird die Lokomotive schon aus der Ferne gleich erkennbar machen, zugleich vereint sie mehrere historische Motive in neuer Zusammenstellung. Die Formgebung der
Seitenstreifen bewahrt die ursprüngliche Gestaltung der M61-Bemalung, doch die eingesetzten zusätzlichen Zierstreifen erinnern an das Design der Vorführlokomotive von 1960, der späteren Di3.623. Mit der Entfernung der Fernsteueranschlüsse haben wir an den Nasen der Lokomotive genügend Platz für ein großes NOHAB-GM-Schild freigeräumt - dieses Logo stammt
noch von einer früheren Vorführlokomotive, die mehrere Länder Europas besucht hat, bevor sie endgültig als Di3.602 in Planeinsatz ging. Wir glauben daran, dass dieses neue Farbschema getreu widerspiegelt, dass die Eisenbahn der Gegenwart sehr wohl den Einklang von historischem Erbe und Erneuerung zum Funktionieren braucht. Wir hoffen, dass in diesem
Sinne das neue Design der 010 seinen Platz unter den klassischen Bemalungen der Rundnasen finden wird.

Hinsichtlich der öffentlichen Auftritte der 010 hatte dieses Jahr wieder deutlich mehr Möglichkeiten zu bieten. Besonders hervorzuheben sind hierbei die zwei Ausflugszüge, mit denen wir wieder interessante Strecken und wunderschöne Landschaften des Landes besucht haben. Im Mai ging die Reise nach Szilvásvárad auf dem noch befahrbaren Teil der
Nebenstrecke 87, und im November ging es dann nach Ipolytarnóc über die Strecke 78. Mit dem Sonderzug im November haben wir auch ein rundes Jubiläum gefeiert, denn es war vor genau 60 Jahren, im November 1963, dass die NOHAB-Lokomotive der Baunummer 2585 ihre erste behördliche Probefahrt erfolgreich absolvierte, und als M61-010 ihre Dienste auf dem ungarischen Schienennetz antrat.

Neben den zwei "einheimischen" Sonderfahrten hatte das Jahr 2023 noch einen besonderen Höhepunkt zu bieten: die M61-010 war zum ersten Mal zu Gast bei einem Loktreffen im Ausland zu sehen. Vor nahezu 20 Jahren, in 2004, haben wir anstelle der damals noch nicht betriebsfähigen 010 noch die Reise der 017 zum legendären Dieseltreffen im dänischen Odense organisiert; in 2023 konnten wir dagegen schon unsere 010 auf Auslandsreise schicken. Diesmal ging es nach Benešov bei Prag, wo im
September 2023 unsere Lokomotive an einem internationalen Treffen teilnahm, und auch Sonderzüge in der Gegend beförderte. Der Auftritt der Lokomotive war anhand der Rückmeldungen auch beim Publikum ein großer Erfolg. Wir hoffen, dass wir damit eine neue Tradition schaffen, und unsere Lokomotive auch in den nächsten Jahren jenseits unserer Grenzen
zu besonderen Anlässen zu sehen sein wird.

Zwar drehte sich vieles im Jahr um die 010, wir haben aber unsere anderen zu bewahrenden Lokomotiven nicht vergessen. Nach langer Vorbereitung konnten wir Ende Oktober die 002 endlich nach Tapolca überstellen, wo sie nach langjähriger Lagerung im Freien jetzt wieder vom Wetter geschützt im Lokschuppen Unterschlupf gefunden hat. Es sollte klar sein, dass unsere Ressourcen, besonders was die verfügbare Arbeitskraft betrifft, eine schnelle Fortsetzung des vor zehn Jahren
zwangsweise abgebrochenen Wiederaufbaus nicht reell zulassen. Jedoch hoffen wir, dass der geschützte Lagerplatz letzten Endes doch dazu beiträgt, der ursprünglichen Zielsetzung der voll funktionsfähigen Restaurierung näher zu kommen. Gleichzeitig arbeiten wir nach wie vor am Wiederaufbau der historisch bedeutenden Vorführlok, der ehemaligen Di3.623. Im Laufe des Jahres haben wir weitere Schlosserarbeiten am Lokkasten ausgeführt, und haben auch die Strukturteile hinter dem ausgebrannten Führerstand Nr.1 wieder neu aufgebaut. Ein weiterhin ungelöstes Problem ist aber der Wiederaufbau oder Ersatz der Rundungen über den Frontscheiben des beschädigten Führerstandes. Zum Ersatz der verformten und zum Teil geschrumpften Bögen sehen wir weiterhin die Anschaffung von Teilen aus verschrotteten Lokomotiven vor, sobald sich
geeignete Quellen finden lassen.

In 2023 haben wir von den einheimischen Steuerzahlern nahezu 3300000 HUF (etwa 8600 EUR) an Einkommenssteuer-Spenden erhalten. Diese Summe ist nicht nur im Vergleich mit den Spenden der letzten Jahre bedeutend - in der ganzen bisherigen Geschichte unserer Stiftung sind Beiträge in dieser Höhe eher die Ausnahme gewesen! An dieser Stelle möchten wir uns für diesen großen Beitrag zu unserer Arbeit, für die regelmäßigen oder gelegentlichen Spenden, aber ebenso auch für all die Hilfe bedanken, die wir in Form von Arbeit, Beratung, oder technologischer Unterstützung erhalten haben. Wir hoffen, dass all diese Beiträge auch ein Zeichen dafür sind, dass unsere Unterstützer ebenso die Zuversicht haben, dass unsere Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt werden.

Im Rückblick war das Jahr 2023 sehr ereignisreich, und hatte neben kleineren oder größeren Meilensteinen auch ein rundes Jubiläum zu bieten. Letzteres möchten wir auch im beigefügten Bild festhalten, und wünschen damit allen unseren Freunden und Unterstützern gesegnete, friedliche Weihnachten und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr.

Sollte das angefügte Bild nicht mit dieser Nachricht ankommen, kann es auch von dieser Adresse heruntergeladen werden:

http://nohab-gm.com/pix/ngmgreetings2023.jpg

Mit freundlichen Grüßen,
NOHAB-GM Stiftung

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